Auswirkungen von Alkohol

Kurzfristige Folgen

Stadien des Rausches

number-one

Erste Folgen («heiter, angeheitert sein»)

  • Leichte Verminderung des Seh- und Hörvermögens
  • Nachlassen der Aufmerksamkeit, verlängerte Reaktionszeiten
  • Abnahme Urteilsfähigkeit
  • Gleichgewichtsstörungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Enthemmung: man schämt sich weniger, keinen Filter mehr, wenn man etwas sagt
number-two

Rausch

  • Stark eingeschränktes Sehvermögen: veränderte Wahrnehmung der Distanzen, verringertes Sehfeld, verschwommenes Sehen, Mühe, sich an die Dunkelheit anzupassen
  • Bedeutende Gleichgewichtsstörungen
  • Sprech- und Orientierungsstörungen
number-three

Betäubungsstadium

  • Kaum noch Reaktionsvermögen
  • Muskelerschlaffung
  • Gedächtnisstörungen, Black-out, Verwirrtheit
  • Erbrechen
number-four

Alkoholkoma

  • Bewusstlosigkeit
  • Schwache Atmung
  • Unterkühlung
  • Unabsichtliches Harnlassen
  • Kann zum Tod führen

Kater

Du hast am Tag nach einem feuchtfröhlichen Abend Kopf- und Bauchschmerzen? Das ist sicher ein Kater!

Wieso befindet sich dein Körper am Tag nach einem Rausch in diesem Zustand?

  • weil Alkohol dehydriert
  • weil dein Körper (genau genommen deine Leber) das Acetaldehyd noch nicht abgebaut hat, eine Substanz im Alkohol, die Übelkeit und Schweissausbrüche verursacht
  • weil Alkohol den Säuregehalt in deinem Körper erhöht (was Sodbrennen, Gefühl von Muskelkater und Gelenkschmerzen zur Folge hat)
  • weil du zum Trinken geraucht hast. Nikotin mildert die Wirkung des Rausches ab und vermittelt den Eindruck, den Alkohol «gut zu vertragen»!
  • Weil du zusätzlich zum Alkoholkonsum an einem lärmigen, verrauchten Ort mit aggressivem Licht warst
  • Trink Wasser und Kräutertee, um Wasser aufzunehmen.
  • Tanke frische Luft, um deinen Kreislauf zu aktivieren.
  • Reibe dir die Schläfen mit Pfefferminzöl ein, um deine Kopfschmerzen zu lindern.
  • Trink Ingwer- oder Kamillentee gegen das Sodbrennen.
  • Nimm ein Ibuprofen, aber kein Paracetamol (im Gegensatz zu Ibuprofen ist Paracetamol schädlich für deine Leber, vor allem, wenn diese bereits durch den Alkohol geschwächt ist, den sie abbauen muss).
  • Trink keinen Alkohol! Wenn du gehört hast, dass dies ein gutes Mittel gegen Kater sei: Das ist eine Legende!
  • Pass auf dich auf, schlafe aus.

Was tun gegen deinen Kater?

Was tun, um einen Kater in Zukunft zu vermeiden?

  • Trinke nicht auf nüchternen Magen, um nicht zu schnell zu und zu stark betrunken zu sein.
  • Trinke ein Glass Wasser für jedes Glas Alkohol, um Dehydrierung zu vermeiden.
  • Vermeide das Mischen von verschiedenen Alkoholgetränken, das führt dazu, mehr zu trinken.
  • Vermeide Mischgetränke mit Kohlensäure, denn sie beschleunigen die Aufnahme von Alkohol.
  • Rauche nicht, während du Alkohol trinkst, denn Nikotin senkt den Alkoholpegel im Blut … aber nicht die Gefahr eines Katers! Ergebnis: Du hast das Gefühl, den Alkohol «gut auszuhalten», während dein Körper die Folgen am nächsten Tag zu spüren bekommt.
  • Schränke deinen Konsum von alkoholischen Getränken mit Zucker ein.

Quellen

Langfristige Folgen

Erkrankungen

Ein wenig Alkohol ab und zu ist nicht das Ende der Welt. Wer hingegen zu viel trinkt, riskiert nicht nur einen Kater, sondern auch bleibende Schäden. Zum Glück kann man mit einem moderaten Konsum Spass haben!

Langfristig wirkt starker Alkoholkonsum schädigend auf fast alle menschlichen Organe. Es besteht ein kausaler Zusammenhang zwischen einem übermässigen Alkoholkonsum und einer Reihe von Krankheiten wie Alkoholabhängigkeit oder alkoholische Leberzirrhose. Andere Krankheiten wie Brust- und Darmkrebs oder bestimmte Herz-Kreislauferkrankungen können durch Alkohol verschlimmert werden.

Folgen auf die Entwicklung

Schon im Jugendalter können die Folgen des Alkoholkonsums aber nicht nur kurz-, sondern auch langfristiger Natur sein: Alkoholkonsum kann die Gehirnentwicklung verlangsamen und unter anderem zu strukturellen Veränderungen im Hippocampus führen – das Gehirn kann bei exzessivem Alkoholkonsum irreversibel geschädigt werden (Bellis et al., 2000; Spear, 2002).

Jugendliche, die viel Alkohol trinken, haben zudem auch ein höheres Risiko für Alkoholmissbrauch und -abhängigkeit und andere alkoholbedingte Beeinträchtigungen im Erwachsenenalter (Jefferis, Power &Manor, 2005; Englund, Egeland, Oliva& Collins, 2008).

Quellen

Schlussbericht «Konsum psychoaktiver Substanzen, Jugendlicher in der Schweiz – Zeitliche Entwicklungen und aktueller Stand». Resultate der internationalen Studie «Health Behaviour in School-aged Children» (HBSC), Béat Windlin, Marina Delgrande Jordan, Emmanuel Kuntsche.

Artikel (auf Englisch) „Hippocampal Volume in Adolescent-Onset Alcohol Use Disorders“

Artikel (auf Englisch) „Adolescent growth and development“

Addiction suisse (auf französisch) „L’alcool dans le corps – effets et élimination“